Das Essigdenkmal

 Das Essigdenkmal im Friedhof in Segnitz

Eine Prognose aus dem Jahr 1995

mainpost 18.01.1995
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Das Essigdenkmal steht noch und ist wunderbar restauriert.


Warum Essigdenkmal? Valentin Keerl -- Essigfabrikant

J.V. Keerl, am 16. Februar 1762 geboren in Segnitz starb am 15. Oktober 1811 ebenda. 

Johann Valentin Keerl, ein Weinhändler und Essigfabrikant, war ein sehr geachteter Bürger in Segnitz. In der Hans-Kesenbrod-Straße 6, der „Fabrik“ und dem „Kontor“ ist immer noch das Familienwappen und sein Wahlspruch zu sehen.

Im Jahr 1807 half J.V. Keerl bei einer großen Mainüberschwemmung. Dabei zog er sich eine schwere Gliedererkrankung zu und wurde zum Pflegefall, woran er am 15. Oktober 1811 verstarb.
Das sogenannte „Essigdenkmal“ ist ein Gedenkstein den die Witwe Maria Amalia Keerl, geborene Schumann aus Windsheim, zu Ehren ihres verstorbenen Ehemannes Johann Valentin Keerl anfertigen ließ.

In der Inschrift des Denkmals lässt sich sein Leben und Wirken nachvollziehen.

Hier
schlummert der neuen
Erschaffung entgegen Herr
Johann Valentin Keerl
 Weinhändler und Essig = Fabrikant
geboren dahier zu Segnitz am 16. Feb. 1672
verehelicht am 31. Oct. 1797. Ein Mann
redlichen Sinnes, ein frommer Verehrer
Jesu, ein zärtlicher Gatte, ein sorgender
Vater, ein treuer Unterthan. In seinen
Geschäften unermüdet und gesegnet von
Gott beglückt in seiner 14 jährigen Ehe
mit 4 Söhnen und 2 Töchtern von
welchen ein schon früh vollende-
tes Söhnlein im höhern
Reiche Gottes nun mit
ihm vereinigt ist

Die östliche Seite zeigt in einer ovalen mit Perlen umrahmten Platte eine fast zerstörte Inschrift. Zu lesen ist noch:

.…. in welches er
am 15. Oct. 1811 nach einer
vierjährigen sehr schmerzvollen
Krankheit eingieng. geschätzt von
seinen Mitbürgern, unvergeslich sei-
nen Verwandten und Freunden lebend
                                  auslöschlich im
                                               Gattin
                                               Johanna…


Quellen: Gemeindearchiv Segnitz, Pfarrarchiv Segnitz im landeskirchlichen Archiv in Nürnberg, Pfarramt Segnitz, Dr. Wilhelm Funk: Artikel in der Beilage „Am fränkischen Herd“ der Kitzinger Zeitung vom 6. Oktober 1935, Ludger Heuer, Ländliche Friedhöfe in Unterfranken. Norbert Bischoffs ALTE Gschichten Nr. 5, Nr. 6, Jahrgang1/Nr. 3 und SEGNITZER Gschichtn Nr.5, Nr. 43 und Nr. 44.

Das Denkmal war sehr in die Jahre gekommen. Der Sandstein blätterte ab, Teile fielen herunter, Wind und Wetter hatten es sehr angegriffen. Zuerst dachten wir, es könne nicht gerettet werden. Doch mit großem Mut und Zuversicht gab die Kirche den Auftrag am 7.12.2019 zur Restaurierung.
 

März 2017           Aufnahme der Restaurierungsvorhabens vom Landesamt für Denkmalschutz. Begutachtung durch diverse Institutionen.

 

23.01.2019         Komplettierung der Kostenvoranschläge. Kosten sind beziffert.

 

28.01.2019         Antragsstellung für Zuschüsse von: Bayerische Landesstiftung, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, den Bezirk Unterfranken und die Gemeinde Segnitz.

 

06.12.2019         Letzte Zuschusszusage ist eingegangen.

                   Auftragsvergabe an den Restaurator

 

20.12.2019         Abbau des Essigdenkmal-Oberteiles durch die Fa. Siegfried Scheder, Ochsenfurt. Mitnahme der Teile zur Werkstatt.

                            Die Restaurierung des noch stehenden Sockels erfolgte von Frühjahr bis in den Sommer 2020 direkt vor Ort auf dem Friedhof in Segnitz.

 

22.09.2020       Fertigstellung der Konservierung und Restaurierung